Christopher George Bonehill

Ein Wegbereiter in der Waffentechnik

discover more

Ein Unbekannter und trotzdem Wegbereiter in der Waffentechnik

Christopher George Bonehill wurde 1831 als Sohn eines Eisenwarenhändlers geboren in Warwickshire zu Birmingham in England. Er war von etwa 1844 bis 1851 bei einem Herrn Aston (möglicherweise William Aston & Co) in die Lehre gegangen.

Er gründete 1851 seine eigene Firma im Bereich der Waffenherstellung in Birmingham in England, aber erst 1872 wurde diese in der Charlotte Street 33 und in der Morville Street registriert.

1873 verlegte er das gesamte Geschäft in die Belmont Firearms Works, Belmont Row in Birmingham. Ungefähr zu dieser Zeit wurde die Firma wahrscheinlich als Auftragsunternehmen des Kriegsministeriums, Ihrer Majestät der Königin Victoria ernannt.

C. G. Bonehill war ebenfalls ein eingetragener Abnahmeprüfer des Birmingham Proof House ( Ähnlich des deutschen Beschussamtes ) in England.

1880 patentierte er einen Schrotflintenverschluss und verschiedene Schäfte (Nr. 1952).

1884 meldete er vier Patente an, Nr. 8469 für Läufe, Nr. 8471 für eine Schrotflinte und Nr. 12586 gemeinsam mit A. J. Simpson für eine weitere Schrotflinte.

1877 umfasste das Patent Nr. 3718 einen Schrotflintenverschluss und 1878 das Patent Nr. 2323 auch einen Schrotverschluss.

Im Jahr 1888 deckte Nr. 7823 doppelte Laufverschlüsse und Sicherheitsverschlüsse ab.

Ungefähr zu dieser Zeit arbeitete Thomas Naughton für die Firma, die er 1887 verließ, um als Manager zu Holloway & Co zu wechseln.

Im Jahr 1895 deckte das Patent Nr. 12578 mit A. Tunstall eine Martini-Mechanik mit abnehmbarem Lauf ab. Möglicherweise gab es ein weiteres Patent für eine .22-Konvertierung.

Über die Firma von etwa 1900 bis 1965, als sie geschlossen wurde, ist praktisch nichts bekannt. Vermutlich trugen sie von 1914 bis 1918 zu den Kriegsanstrengungen bei und vermutlich litten sie in der Zeit von 1920 bis 1935 unter einem Mangel an Geschäften. Von 1939 bis 1965 hätten sie einen allmählichen Rückgang des Geschäfts erlebt.

Auszug des Firmenregisters aus Birmingham bis 1960

Die Firma war Volumenlieferant von Sportwaffen und Gewehren für den Export. Sie produzierten Kugel- und Schrotflinten und Kombinationswaffen und stellten ebenfalls das Britannia-Luftgewehr her. Sie waren Pioniere bei der Mechanisierung der Waffenherstellung, ebenfalls konstruierten man viele weitere Verschlussverriegelungen für Flintensysteme. Daraus konstruierte und produzierten man somit eine sehr interessante Querflinten, dass Herzstück stellte die „Belmont Interchangeable“-Schrotflinten da.

Belmont Interchangeable Querflinte

Das Modell Belmont Interchangeable von C.G. Bonehill

Seitenansicht links des Modells Interchangeable mit feinster Graveurarbeit

Seitenansicht rechts des Modells Interchangeable mit feinster Graveurarbeit

Ansicht die gravierte Bodenplatte und Unterseite des Modells Interchangeable

Ansicht des Verschlusshebels von oben mit feinsten Graveurarbeiten

Hier an den ersten Bildern ist schon erkennbar, dass die Metall- und Holzarbeiten sehr fein, passgenau und minutiös ausgearbeitet sind. Erkennbar sind die wohlgeschmiedeten Damastlaufbündelpaare, die auch bis zum Laufriegel separat fein ausgearbeitet sind. Die Griffausschnitte zeigen eine tiefe und typischen britisch blumigen Zierausklinkungen. Diese bilden einen stimmigen Übergang zu den restlichen Metallteilen der Querflinte.

Die weltweit geschätzten britischen handwerklichen Fähigkeiten spiegeln sich über Jahrzehnte in dem Produkt von C.G. Bonehill und vielen anderen Produkten wieder.

Hinterschaft linksseitig mit tief ausgezogenem britischem Griff und britischem Ölschliff-finish

Hinterschaft rechtsseitig mit tief ausgezogenem britischem Griff und britischem Ölschliff-finish

Vorderer Handschutz mit Verriegelungsstück und ausgearbeitetem Checking, der Fischhaut und ebenfalls feinster Gravurenarbeiten

Ab etwa 1900 war C. G. Bonehill der Hauptlieferant von Gewehren für die “Society of Miniature Rifle Clubs“. Die Gesellschaft wurde gegründet, um das Schießen mit dem Gewehr unter Arbeitern zu fördern, sie war maßgeblich dafür verantwortlich, das dass Kleinkaliberschießen als Sport sich in England etablierte. Dazu wurden alte .303 Martini-Enfield Gewehre auf .22 Randfeuer umgerüstet und zu sehr günstigen Preisen verkauft.

Konvertiertes Martini Henry – Als sportliches Gewehr in .22 long rifle

Seitenansicht rechts des konvertierten Martini Henry Sporter

Seitenansicht rechts des überarbeiteten Systems

Ein modifiziertes und hebelbetätigtes Single-Shot-Dienstgewehr des britischen Militärs, das für Munition vom Kaliber .22 umkonvertiert wurde und um 1873 hergestellt wurde. Verfügt über ein hell gebläutes Finish mit einem 26-Zoll-Lauf, einem montierten klappbarem BSA-Visier mit einstellbarem feinen Diopter am Handgelenk, zwei Laufbänder, Metallstulpe, gezackter Abzug, kurzer Ladehebel, einem Segeltuchriemen, ein glatter Vorderschaft in voller Länge und Schulterschaft mit geradem Griff mit Messingscheibe und gerändelter Schaftkappe.

Seitenansicht links des überarbeiteten Systems mit Firmeninschrift

Seitenansicht links des überarbeiteten Systems mit Blick auf den Abzug und des Ladehebels

Charles George Bonehill war ein Büchsenmacher aus Birmingham in England mit weitreichenden und vielfältigen Fähigkeiten, der in den 1890er Jahren eine revolutionäre Idee hatte. Er würde Präzisionsmaschinen verwenden, um Schrotflinten mit austauschbaren Teilen herzustellen.

Laut Christopher George Bonehill könnten er Schusswaffen mit modernen Maschinen so präzise herstellen, dass eine Waffe einfach zusammengebaut und nicht angepasst werden müsste. Wenn ein Teil defekt war, könnte man ein neues kaufen und selbst montieren, anstatt die Waffe an den Hersteller zurückzusenden, um einen Ersatz von Hand montieren zu lassen.

Man nahm diese Idee und Entwicklung aus den USA auf. In den USA war es nicht neu seit dem Bürgerkrieg, die eine Massenproduktion von Gewehren betrieben. Später wurden amerikanische Boxlock-Doppelflinten alle mit dem Prinzip hergestellt und einem Minimum an qualifizierter Handarbeit. Für England war dieses Prinzip unbekannt und undenkbar, im späteren aber revolutionär.

Die Querflinte von Christopher George Bonehill, die Interchangeable, wie die Waffe genannt wurde, war kein Erfolg. Es war solide, fachmännisch, unbestreitbar billiger und nach heutigen Maßstäben wirklich eine ziemlich gute Waffe, aber es fehlte das Aussehen und die Haptik einer guten Waffe und das war wichtig. So ging der englische Handel in der Zeit so weiter, wie er es immer getan hatte, mit großen Teilen, die maschinell grob geformt und von Hand gefeilt und fertiggestellt werden musste. Leider sind nach der Schließung keine Aufzeichnungen erhalten geblieben über die Herstellung und Menge an Schusswaffen.

Firmenanschrift

Name : C. G. Bonehill

Anderer Name : C. G. Bonehill Ltd

Adresse: 1 33 Charlotte Street

Andere Adresse: Belmont Firearms Works, Belmont Row

Stadt: Birmingham

Land: United Kingdom

Trade Gun & Rifle Maker

Adresse: Morville Street; Price Street

Produktionszeitraum: 1872-1965